Intrinsische Motivation ist der Schlüssel zur Exzellenz und spielt eine wesentliche Rolle in unserer Arbeitswelt, mit der wir täglich, bewusst oder unbewusst, konfrontiert sind. Wenn ich intrinsisch motiviert bin, ein Ziel zu erreichen, brauche ich nichts anderes, um mich diesem täglich zu nähern. Wie erzeugt man diesen Zustand und wie können wir unsere Arbeitswelt so gestalten, dass der Weg zur Selbstbestimmung geebnet ist? Diese Fragen bewegen viele Menschen in verschiedenen Führungsrollen, Wissenschaftler_innen und Psychologen.
Voll motiviert: Robert (links), aus dem flowplace Marketing - Team, liebt das Abenteuer, die Berge und die Fotografie. 170km und 25000 Höhenmeter in Nepal.
Warum ist intrisische Motivation so wichtig für den Menschen?
Intrinsische Motivation ist von großer Bedeutung für den Menschen aus mehreren Gründen:
Langfristige Zielverfolgung: Intrinsische Motivation führt oft zu einer tieferen und nachhaltigeren Engagement für eine Aufgabe oder ein Ziel. Menschen, die intrinsisch motiviert sind, bleiben eher bei einer Aktivität, auch wenn sie schwierig oder herausfordernd ist.
Höhere Leistung und Kreativität: Studien zeigen, dass intrinsisch motivierte Personen tendenziell bessere Leistungen erbringen und kreativer sind. Dies liegt daran, dass sie sich aus eigenem Antrieb und Interesse engagieren, was zu einem intensiveren und freudvolleren Einsatz führt.
Zufriedenheit und Wohlbefinden: Intrinsische Motivation ist eng mit persönlicher Zufriedenheit und einem hohen Wohlbefinden verbunden. Menschen, die das tun, was sie wirklich gerne tun, empfinden mehr Freude und Erfüllung in ihrem Alltag.
Autonomie und Selbstbestimmung: Intrinsische Motivation fördert das Gefühl der Autonomie und Selbstbestimmung. Wenn Menschen aus eigenem Antrieb handeln, erleben sie sich als eigenständig und kompetent, was ihr Selbstwertgefühl stärkt.
Reduzierter Stress und Burnout: Da intrinsisch motivierte Menschen ihre Aktivitäten als lohnend und bedeutungsvoll empfinden, sind sie weniger anfällig für Stress und Burnout. Sie haben eine größere Resilienz gegenüber Herausforderungen und Belastungen.
Lern- und Entwicklungsprozesse: Intrinsische Motivation fördert das Lernen und die persönliche Entwicklung. Menschen, die intrinsisch motiviert sind, suchen aktiv nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, was zu einem lebenslangen Lernen führt.
Positiver Einfluss auf andere: Intrinsisch motivierte Menschen können auch einen positiven Einfluss auf ihr Umfeld haben. Ihre Begeisterung und Leidenschaft können ansteckend wirken und andere dazu inspirieren, ebenfalls mit Engagement und Freude an Aufgaben heranzugehen.
Insgesamt ist intrinsische Motivation ein zentraler Faktor für ein erfülltes und produktives Leben, da sie sowohl das persönliche Wachstum als auch das allgemeine Wohlbefinden unterstützt.
Wer hat das Konzept erfunden?
Das Konzept der intrinsischen Motivation wurde maßgeblich durch die Arbeit mehrerer Psychologen entwickelt und popularisiert, insbesondere durch Edward L. Deci und Richard M. Ryan. Sie sind bekannt für ihre Selbstbestimmungstheorie (Self-Determination Theory, SDT), die sie in den 1980er Jahren formulierten.
Edward L. Deci und Richard M. Ryan:
Edward L. Deci begann in den frühen 1970er Jahren, sich intensiv mit dem Thema intrinsische Motivation zu beschäftigen. In seinen frühen Studien untersuchte er, wie externe Belohnungen (wie Geld oder Lob) die intrinsische Motivation beeinflussen können. Er fand heraus, dass solche externen Belohnungen oft die intrinsische Motivation untergraben können.
Richard M. Ryan arbeitete eng mit Deci zusammen und gemeinsam entwickelten sie die Selbstbestimmungstheorie. Diese Theorie unterscheidet zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation und betont die Bedeutung von Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit für die intrinsische Motivation.
Die Selbstbestimmungstheorie (SDT) von Deci und Ryan ist eine umfassende Theorie der menschlichen Motivation und Persönlichkeit, die erklärt, wie und warum Menschen intrinsisch motiviert werden. Sie postuliert, dass drei grundlegende psychologische Bedürfnisse erfüllt sein müssen, um intrinsische Motivation zu fördern:
Autonomie: Das Gefühl, selbstbestimmt und frei von äußeren Zwängen zu handeln.
Kompetenz: Das Gefühl, effektiv und kompetent bei der Ausübung von Tätigkeiten zu sein.
Soziale Eingebundenheit: Das Gefühl, sich mit anderen verbunden und wertgeschätzt zu fühlen.
Neben Deci und Ryan haben auch andere Psychologen und Theoretiker wie Abraham Maslow mit seiner Bedürfnishierarchie und Mihaly Csikszentmihalyi mit seinem Konzept des „Flow“ wichtige Beiträge zum Verständnis der intrinsischen Motivation geleistet. Maslow betonte die Bedeutung der Selbstverwirklichung als höchstes menschliches Bedürfnis, während Csikszentmihalyi den Zustand des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit (Flow) beschrieb, der oft mit hoher intrinsischer Motivation einhergeht.
Wie kann intrinsische Motivation gefördert werden?
Ein zentraler Aspekt bei der Förderung intrinsischer Motivation ist die Kohärenz. Kohärenz beschreibt das Gefühl von Stimmigkeit und Übereinstimmung zwischen den persönlichen Werten und Zielen eines Individuums und den Anforderungen und Bedingungen seiner Umgebung. Wenn Menschen erleben, dass ihre Arbeit und die damit verbundenen Aufgaben in Einklang mit ihren eigenen Überzeugungen und Ambitionen stehen, fühlen sie sich intrinsisch motiviert, engagierter und zufriedener. Kohärenz trägt somit maßgeblich dazu bei, dass Menschen intrinsische Motivation entwickeln und aufrechterhalten können.
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